2023-02-09

Das sechste Haus oder Ich war´s nicht

Hallo, meine Lieben!

Mit dem sechsten Haus schließen wir den zweiten Quadranten, das zweite Viertel, der Häuser ab. Die Überschrift über dieses Viertel lautete „Seele“. Während wir im vierten Haus der Quelle begegneten und im fünften der Selbstdarstellung, können wir hier im sechsten Haus von Gewissen und Ausgleich zwischen den Ansprüchen der vorigen Häuser sprechen. So ist das sechste Haus das Haus der Planung, der Vorsorge und Vorsicht.

Es geht aber auch darum, alles zu ordnen (zumindest und besonders im seelischen Sinn) und dafür vorzusorgen, dass einem niemand vorwerfen kann, man hätte etwas falsch gemacht oder etwas nicht gemacht oder von etwas zu viel oder nicht ganz richtig oder … - ihr wisst, was ich meine. Deshalb unser Nebentitel „Ich war´s nicht“. Im sechsten Haus habe ich alles gemacht, um den vielen Notwendigkeiten, die ich dort vorfinde gerecht zu werden. Ich habe mich angepasst, ich habe alle Aufgaben erfüllt. Deshalb ist es auch das Haus der Arbeit, der alltäglichen Verrichtungen.

Natürlich habe ich stets versucht, aus jeder Stunde 65 Minuten herauszuholen, weshalb ich nicht immer ganz zuverlässig war, doch immer im Sinn der Anforderungen, die von außen an mich gestellt werden. Zugleich kann all dieses Vorsorgen, Planen, das Vorsichtig sein und Aufgaben erledigen natürlich dazu führen, dass man seine eigenen Bedürfnisse übersieht. Dann mahnt der Körper, weshalb in dieses Haus eben auch das Thema Gesundheit und Krankheit gehören.

Am Ende kann ich es hier in diesem Haus aber nie allen Recht machen, so sehr ich mich auch bemühe. Dieses Dilemma wird auch in einem Stück von Carlo Goldoni sehr schön dargestellt: Der Diener zweier Herren. Die beiden Herren aus dem Titel des Stückes können wir in Mond und Sonne sehen, den beiden großen Lichtern in unserem Horoskop.
Beide stellen große Anforderungen, habe große Erwartungen, und hier im sechsten Haus versuche ich mit aller Kraft, diesen und vielen anderen zu entsprechen.

Ihr seht, es gibt viel zu tun und ich muss bereits wieder weiter, es warten noch so viele Aufgaben auf mich …

Herzliche Grüße
Günter